Nierenerkrankungen

Nierenerkrankungen

Nierenerkrankungen

Nierenerkrankungen können bereits bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen auftreten. 


Die Ursachen sind vielfältig und die Erkrankung begleitet die jungen Patienten und ihre Familien oft ein Leben lang. 

Bei schweren Nierenerkrankungen kann eine dauerhafte Nierenersatztherapie in Form der Dialyse oder Organtransplantation auch schon im Kindesalter notwendig werden. 


Bundesweit sind ca. 250 Kinder und Jugendliche in regelmäßiger Dialysebehandlung, ca. 110 werden jährlich transplantiert. 

Trotz vieler Einschränkungen haben die betroffenen Kinder und Jugendlichen auch den Wunsch, ein ganz "normales" Leben zu führen.


Da terminale Nierenerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen relativ selten auftreten, gibt es bundesweit nur wenige Zentren, in denen junge Patienten mit nephrologischen Erkrankungen medizinisch betreut werden. 

Im Universitätsklinikum Freiburg befindet sich eines von 19 Kinderdialysezentren Deutschlands. Träger des Nierenzentrums für Kinder und Jugendliche am Universitätsklinikum Freiburg ist das >>>Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. (KfH).

Hier werden Kinder aus ganz Südbaden in unterschiedlichen Krankheitsstadien regelmäßig ambulant und stationär behandelt.

Funktionen der Nieren

Die Nieren sind paarig angeordnet und liegen beidseitig rechts und links der Wirbelsäule. 

Sie haben ein typisch bohnenförmiges Aussehen. Eine der wichtigsten Funktionen der Nieren ist die Ausscheidung sogenannter harnpflichtiger Substanzen. 


Mit dem Urin werden Endprodukte des Körperstoffwechsels wie Harnstoff oder Harnsäure ausgeschieden. 

Weitere Aufgaben der Nieren sind die Regulation des Wasserhaushaltes und der Körpersalze. 

Darüber hinaus bilden die Nieren das sogenannte Renin, das in der Regulation des Blutdrucks eine bedeutende Rolle spielt. Außerdem produzieren sie ein Hormon, das für die Bildung der roten Blutkörperchen notwendig ist. 

Die Niere greift ebenfalls in den hormonellen Regelkreis des Knochenstoffwechsels ein.


Ist die Nierenfunktion dauerhaft eingeschränkt, spricht man von einer chronischen Niereninsuffizienz (Nierenversagen).


Ursachen für Nierenversagen

Bei den Ursachen einer Niereninsuffizienz unterscheidet man zwischen angeborenen Nierenerkrankungen (z.B. dysplastische Nieren, Harnwegsmißbildungen), vererbten Erkrankungen (z.B. Zystennieren, Alport-Syndrom) und erworbenen Krankheiten (z.B. nephrotisches Syndrom, Glomerulonephritis, hämolytisch-urämisches Symdrom). So unterschiedlich wie die möglichen Ursachen einer Nierenerkrankung sind auch deren Verlauf und die entsprechenden Behandlungsmethoden. Bei vielen Erkrankung dauert es Jahre, bis die Nierenschädigung so weit fortgeschritten ist, daß eine Dialysebehandlung erforderlich wird. Es gibt aber auch Nierenerkrankungen, die ganz plötzlich auftreten und rasch einen ungünstigen Verlauf nehmen können.

Symptome

Bei geringer Einschränkung der Nierenfunktion (bis zu 50%) bleibt die Krankheit meist nahezu symptomfrei. 

Eine weitere Einschränkung der Nierenfunktion führt jedoch zu verschiedenen Stoffwechselstörungen, die nur mit spezifischen Untersuchungen feststellbar sind. 

Erste klinische Zeichen der Niereninsuffizienz sind häufig unspezifische Allgemeinsymptome wie leichte Ermüdbarkeit, Unwohlsein, Kopfschmerzen als Folge von Bluthochdruck, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen. 


Mit der Zeit kommt es zu einer Störung im Stoffwechsel von Kalzium und Phosphor, welche für das Knochensystem von Bedeutung sind. 

Ein Hauptproblem bei nierenkranken Kinder stellt die Störung des Wachstums bei zunehmender Einschränkung der Nierenfunktion dar. Behandlungsmöglichkeiten


Mit einer frühzeitigen Behandlung lassen sich viele Auswirkungen teilweise verringern und hinausschieben. 

Bevor es nach allmählicher Verschlechterung zum vollständigen Versagen der Nieren kommt, besteht die sogenannte konservative Behandlung im Wesentlichen aus Diät, Vitaminen, Medikamenten und Hormonen.

Erst bei einer schweren Einschränkung der Nierenfunktion auf 10 bis 15% der Norm werden die Symptome offensichtlich. 


Die körperliche Leistungsfähigkeit ist dann stark herabgesetzt. 

Sinkt die Nierenfunktion unter 5% des Normalwertes, kann der Patient nur noch mit einer Nierenersatztherapie weiterleben. Unter Nierenersatztherapie versteht man sowohl die regelmäßige Befreiung des Körpers von Wasser, Salzen und Giftstoffen mit Hilfe der Dialyse als auch den Ersatz der eigenen Nieren durch die Transplantation eines Spenderorgans.

Nierentransplantation

Spätestens wenn ein Kind „dialysepflichtig“ ist, stellt sich die Frage nach einem Spenderorgan.

Zu unterscheiden ist dabei zwischen Lebendspende und Todspende. In jedem Fall wird das Kind bei Eurotransplant https://www.eurotransplant.org/region/deutschland/ durch die Klinik „gelistet“ werden.


Für die Lebendspende kommen bei passenden Gewebeübereinstimmungen nahe Verwandt, i.d.R. die (Groß-)Eltern oder volljährige sonstige Verwandte in Betracht, jedoch nur, wenn diese ausreichend gesund sind. In jedem Fall muss eine Ethikkommission der Spende zustimmen.


Die Lebendspende hat gegenüber einer Todspende einige Vorteile:


  • Keine unbestimmt lange Wartezeit
  • Die ganze Transplantation (NTX) ist planbar
  • Das Organ hat keine lange Zeit außerhalb des Körpers
  • Die Übereinstimmung der Gewebemerkmale ist i.d.R. hoch
  • Ggf. ist sogar eine präemptive Transplantation möglich, d.h. es kann ggf. ganz auf eine Dialyse verzichtet werden
  • Nicht immer ist eine Lebendspende möglich, daher ist es umso wichtiger, dass es genügend Menschen gibt, die ihr Organ nach dem Tod spenden.
  • Einer Todspende geht immer die Dialyse voran. Die Betroffenen warten dann auf „den Anruf“, um dann innerhalb kürzester Zeit in ihr Transplantationszentrum zu gelangen. 

Je mehr Menschen bereit sind zu spenden, desto besser! Werben auch Sie für die Organspende!


>>>Organspendeausweis


Share by: